Fenster-Einbau: Was bedeutet „RAL-Montage“ und wie lauten die „anerkannten Regeln der Technik“? Auch im Fensterbereich hat sich in den vergangenen Jahren technisch eine ganze Menge getan: Begriffe wie „einbruchhemmendes Glas“, „integrierter Rollladenkasten“ oder „Dreifach-Wärmeschutzglas“ erklären sich dabei selbst. Was bedeutet aber „RAL-Montage“, Montage nach den „anerkannten Regeln der Technik“ oder „EnEV-konforme Montage“?
Vorangestellt: Es geht immer um hohe Qualität. Denn ein modernes Fenster funktioniert nur dann optimal, wenn auch der Einbau in allererster Güte erfolgt ist. Und dabei geht es vor allem um den Anschlussbereich zwischen Fensterrahmen (Türrahmen) und Wand. Eine unsachgemäße Montage kann zu Rissen, Energieverlusten und Feuchteproblemen führen. Die „RAL-Montage“ ist keine eigene Montage-Art und im Grunde auch der falsche Begriff. Richtig muss es „RAL-Gütesicherung“ heißen: Qualitätssicherung von Produkt und Einbau auf hohem Niveau.
Geschultes Montagepersonal, Dokumentation der Montage und eine freiwillige, neutrale Überwachung sind einige der Anforderungen. So dürfen das „RAL-Gütesiegel“ auch nur Mitgliedsbetriebe der „RAL-Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren“ tragen. Die RAL-Anforderungen entsprechen haargenau den anerkannten Regeln der Technik. Hierzu gehört beispielsweise der fachgerechte Einbau im Sinne der Energieeinsparverordnung, die eine luftdichte Gebäudehülle fordert. Fugen, die üblicherweise mit Mineralwolle oder Montageschaum ausgefüllt werden, lassen auch im verputzten Zustand noch Luft hindurch und brauchen deshalb eine Extra-Abdichtung. Die Dichtheit gegen Schlagregen und Wind („äußere Abdichtung“ – diffusionsoffen) sowie ein solider mechanischer Einbau sind weitere Anforderungen im Sinne der anerkannten Regeln der Technik – die auch bei der „RAL-Montage“ berücksichtigt werden.
Übrigens: „RAL“ stand ursprünglich für „Reichs-Ausschuss für Lieferbedingungen“. Heute: „Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung“.