Hinterlistig und leise steigen schon wieder die Energiepreise

Lohnt es sich, das eigene Haus oder die eigene Wohnung energetisch zu modernisieren?

Die Frage des „Lohnens“ stellt sich vermutlich jeder vor einer energetischen Modernisierung. Energiesparen – ist das sinnvoll? Weil niemand von Dämmplatten, Solarmodulen oder Dreifachfenstern träumt, wird das Thema „Energieeffizienz“ nur vom Kopf gesteuert. Lohnt sich ein Gartenteich? Eben!

Emotional ist im Vorfeld einer energetischen Modernisierung höchstens eine Sache: Die Angst vor Staub und Umbau-Dreck. Und weil Bauchargumente meist stärker sind als Kopfargumente, lautet die Antwort häufig: „Ich modernisiere nicht.“ Die Angst vor Staub und Dreck gibt man aber nicht zu, eher wird als Argument „lohnt sich nicht“ nach vorne geschoben – ohne es wirklich geprüft zu haben. Schade eigentlich. Denn es gibt zwei Blickwinkel: „Lohnt sich eine energetische Modernisierung finanziell?“ und „Lohnt sich der Aufwand mit Blick auf den künftigen Wohnkomfort?“

Finanziell ist eine energetische Modernisierung nahezu immer ein Gewinn, wenn eine Energieschleuder zum Energiesparer gemacht wird. Vor 30 Jahren kostete ein Liter Heizöl umgerechnet weniger als 15 Cent, die Bauzinsen lagen bei rund 10 Prozent pro Jahr. Damals haben sich Dämmung und die Nutzung der Sonnenenergie kaum gerechnet. Es war billiger, das Haus nicht zu dämmen und Öl und Gas nach Herzenslaune zu verheizen.

Inzwischen kostet ein Liter Heizöl wieder um die 50 Cent (Tendenz seit Januar 2016 wieder steigend), die Energiespartechniken sind bis zur Perfektion ausgereift und die Baugeldzinsen tendieren Richtung null Prozent – plus üppige Zuschüsse etwa über die KfW-Förderbank. Die wirtschaftlichen Randbedingungen haben sich in den vergangenen 30 Jahren extrem verbessert. Fazit: Nachrechnen.

Und lohnt sich der Aufwand in puncto Wohnkomfort? Logo: Denn gut gedämmte Häuser sind einfach behaglicher, haben quasi eine Wohlfühl-Garantie. Wohlfühlen ist gleich Lebensqualität. Damit müsste diese Frage auch beantwortet sein.