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18. Dezember 2017

Jahresrückblick 2017: Einmal um die ganze Welt und Post vom Bundeskanzleramt

Liebe Freunde und Mitwirkende der Modernisierungsoffensive, heute möchte ich mich bei Euch und Ihnen ganz persönlich für ein außergewöhnliches Jahr bedanken. Danke sage ich für ungezählte Termine, Konferenzen, Meetings, in denen wir mehr und mehr die Vernetzung der Energiespar- und Klimaschutzszene nach vorne gebracht haben.

Rund 40.000 Kilometer – einmal um die ganze Welt – habe ich 2017 bei meinen Reisen zurückgelegt, die meisten Kilometer klimaneutral mit der Bahn. Das Netzwerk der Modernisierungsoffensive wurde in diesem Jahr so ziemlich auf allen denkbaren Ebenen vorgestellt. Ganz oben steht nach wie vor die Deutsche Energie-Agentur (dena) mit dem BMWi, die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), der Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands (eaD e.V.), das Deutsche Energieberater-Netzwerk DEN e.V., Zukunft Altbau in Baden-Württemberg, viele Kommunen, Landkreise und Regionen mit deren Initiativen, Klimaschutzmanagerinnen und -managern.

Euch und Ihnen vielen Dank. Erstaunlich oft ging es in den Regionen auch um die eine Frage: Wann kommt endlich ein echtes Signal mit konkreten Ansätzen aus Berlin? Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller erläutert in seiner eindrucksvollen Rede (unbedingt anschauen!) anlässlich des Herbstforums von „Zukunft Altbau“ (Timecode 17:56): „Wenn Berlin seine Hausaufgaben nicht macht ... dann kann man nicht erwarten, dass ein Bundesland ... seine Ziele erreicht. ... Deswegen ist es wichtig, dass, wenn man Paris erreichen will, eine neue Bundesregierung sagt, wie es gehen soll.“

Letztlich verbindet uns alle die EINE Hausaufgabe: Es geht einzig um die ganze Welt. So wurden in 2017 mögliche Kooperationen und gemeinsame Ziele diskutiert und definiert. Für 2018 – wenn die Modernisierungsoffensive fünf Jahre alt wird – stehen nun die ersten großen Gemeinschaftsprojekte an, wie etwa die Roadshow mit dem Sanierung(s)mobil von Zukunft Altbau. Einmal quer durch Baden-Württemberg. Weiterhin für 2018 auf der ToDo-Liste: zusammen mit RE/MAX kommt der Fördermittelservice mit dem Arbeitstitel „Tschüss Bürokratie – her mit der Kohle für den Klimaschutz“.

Das Jahr 2017 im Schnellrückblick

2017 war echt was los in Deutschland: Stürme, Orkane und Unwetter der XXXL-Version. Deshalb ist es um so wichtiger, dass sich die aktiven Klimaschutz-Macher zusammenschließen und handeln. JANUAR Netzwerkgründung in Limburg FEBRUAR Die Energieeinsparverordnung wird 15 Jahre alt. MÄRZ Wir beziehen unser Hauptstadtbüro auf dem EUREF-Campus in Berlin, Strategiesitzung beim Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands, Info-Abende und Zeitungsbeilagen APRIL Das Netzwerk in Mittelfranken wächst weiter MAI Strategiegespräch mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Beginn der Kooperation mit RE/MAX, Energietage Berlin: Immer wieder die Botschaft: „Wir müssen gemeinsam für den Klimaschutz trommeln.“

JUNI/JULI Bestehende Netzwerke werden weiter ausgebaut, Schulungen, Strategiegespräche AUGUST Die Kooperation mit dem Deutschen Energieberater-Netzwerk DEN e.V. wird beschlossen: „Allianz für Klimaschutz und Energieeffizienz“ SEPTEMBER Info-Abend in Landau (Pilotveranstaltung zur Info-Tour im Herbst): neben Klimaschutz bekommt das Thema „demografischer Wandel“ eine immer größere Bedeutung, Torsten Dzeik von der Modernisierungsoffensive Limburg-Westerwald gibt Tipps im hessen fernsehen.

OKTOBER kostenlose Gebäudeschnellchecks zusammen mit der Kampagne „Dämmen lohnt sich“. 5. Oktober: Während über Hamburg der Klimawandel-Orkan XAVIER hinwegfegt, besprechen wir beim EnergieBauZentrum Hamburg Lösungen: „Ich denke jetzt über Manches ganz anders“, sagt eine Besucherin nach dem Info-Abend. Volles Haus ein paar Tage später auch in Staufen (Breisgau). Bürgermeister Michael Benitz ist begeistert, die Badische Zeitung schreibt: „Klimaschutz rockt und macht Spaß“ NOVEMBER Beim Herbstforum von „Zukunft Altbau“ bringt es Minister Franz Untersteller auf den Punkt: „In der Politik geht es darum, welche Maßnahmen wir auf den Weg bringen.“ Weitere Info-Abende. Ich schicke mal wieder – halb Satire, halb ernst – eine Bewerbung als Bundesbauminister nach Berlin, denn – ja – es fehlen die Signale aus Berlin. Vorschlag: Wir brauchen eine grundlegende Vereinfachung der Ansprache und der Umsetzung, um endlich die energetische Gebäudemodernisierung anzukurbeln und damit einen wichtigen Baustein zum Klimaschutz zu schaffen. Buchstäblich eine Hausaufgabe.

DEZEMBER Schlussakkord unserer Tour in Marktoberdorf. Über die Veranstaltung schreibt die Memminger Zeitung: „... der Ostallgäuer Klimaschutzbeauftragte Johannes Fischer und Richard Siegert, Gebäude- und Energiemanager der Stadt Marktoberdorf. Beide kritisierten aber, dass sie sich von der großen Politik bei diesem Thema alleingelassen fühlen.“ Haaalloooo, Berlin: ist da jemand?

Am 4. Dezember erreicht mich dann ein kleines Signal aus Berlin in Form eines Antwortschreibens auf meine Bewerbung aus dem Kanzleramt: „Zunächst bleiben die Verhandlungen über die Bildung einer neuen Regierung sowie deren Schwerpunkte abzuwarten.“ Upps! Man weiß zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht, ob Klimaschutz ein Schwerpunktthema der neuen Regierung sein wird?

Fakt ist: Für uns wird in 2018 der Klimaschutz ein Schwerpunkt bleiben, den wir immer wieder ins Rampenlicht rücken. Selbst wenn – wie der SPIEGEL kürzlich treffend schrieb – „das Menschheitsthema Klima für die meisten Unions- wie SPD-Politiker keine Herzensangelegenheit“ ist und wir eine Bundesregierung bekommen, die wieder nur auf der Bremse steht. Macht nix: An der Basis gibt es dafür umso mehr Akteure (siehe oben), die voller Verantwortung wissen: es geht einmal um die ganze Welt.

Ach so: Falls die neue Bundesregierung nicht weiß, was sie den 294 Landkreisen in Deutschland dann nachträglich zu Weihnachten schenken soll – wie wäre es mit jeweils 30.000 Euro? So viel (wenig) benötigt man nach unseren Erfahrungen, um ein Jahr lang in einem Landkreis nachhaltig für Klimaschutz zu werben und die Bürgerinnen und Bürger zu informieren und zu motivieren. Für alle 294 Landkreise zusammen sind das rund 8,8 Millionen Euro. Zum Vergleich: Die Kosten des Klimagipfels im November 2017 in Bonn lagen einer Schätzung zufolge bei rund 117 Millionen Euro.

Besondere Grüße an dieser Stelle an all die Klimaschutzmanager, die regelmäßig erzählen, dass ihre Kampagnenkassen quasi leer sind, weil sie nie befüllt wurden. Und man deshalb kein oder kaum Budget für Aktionen hat. Unser künftiger Bundesbauminister sollte auf diesen Zustand mindestens ein Auge werfen. Aber das werden wir ihm mitteilen, sobald es ihn gibt. Bis dahin empfehlen wir den Kommentar von Franz Alt vom 14.12.2017 zu lesen.

Nun aber wünsche ich Euch und Ihnen erstmal ein besinnliches Weihnachtsfest, viele tolle Geschenke sowie einen Start voller Gesundheit und Kraft ins neue Jahr 2018.

Herzlichst

Ronald Meyer

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